Martin Meidenbauer Verlagsblog

14/06/2009

Buchpräsentation „Integration und Desintegration in Mitteleuropa“ in der Vila Lanna/Prag

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Mit einem Satz: es war eine wunderschöne Veranstaltung!

Ein Großteil der Beiträger sowie die Schirmherren aus der Akademie der Wissenschaften und der Konrad Adenauer Stiftung Prag waren am 8. Juni 2009 in der herrlichen Vila Lanna zugegen, um gemeinsam einen Blick auf das erschienene Buch „Integration und Desintegration in Mitteleuropa. Pläne und Realität“ zu werfen. Die Teilnehmer der Buchpräsentation stammten aus Tschechien, Österreich, Ungarn und Deutschland und verliehen der Veranstaltung gerade kurz nach den EU-Parlamentswahlen ein mitteleuropäisches Flair.

Nach kurzen Reden – darunter Dr. Gehring von der Konrad Adenauer Stiftung Prag, Prof. Hlavacka vom Historischen Institut, Dr. Rossová als Herausgeberin des Bandes und auch André Pleintinger vom Martin Meidenbauer Verlag – ging es in den gemütlichen Teil des Abends über. Im Rahmen eines Buffets kam es zum Austausch von äußerst interessanten und wertvollen Kontakten.

Am nächsten Tag kam es zur Gelegenheit, Prag von einer anderen Seite kennen zu lernen: durch den Baumgarten ging es zu Sternbergs Schloss Troja. Auf einem Seitenarm der Moldau schließlich via Schiff in die Innenstadt Prags. Fazit: eine rundum gelungene Veranstaltung. Dem Martin Meidenbauer Team bleibt nur, sich herzlichst bei seinen Gastgebern zu bedanken, und hofft auf weitere gemeinsame und spannende Projekte!

Im Folgenden finden Sie die Rede André Pleintingers, welche einzelne inhaltliche Aspekte des Buches „Integration und Desintegration in Mitteleuropa“ hervorhebt, auf eine Verständigung der mitteleuropäischen Völker abzielt sowie die Reihen „Colloquia Baltica“ und „Studien zum mitteleuropäischen Adel“ vorstellt:

Dobrý Den!

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Frau Dr. Rossová,

zunächst möchte ich mich ganz herzlich für die Einladung bedanken, darüber hinaus der Akademie der Wissenschaften sowie der Konrad Adenauer Stiftung Prag, dass wir die Präsentation des Buches „Integration und Desintegration in Mitteleuropa. Pläne und Realität“ an diesem würdevollen Ort begehen dürfen. Meiner Kollegin Frau da Coll und mir ist es eine besondere Freude, bei der Vorstellung des Bandes in diesem wirklich wunderschönen Rahmen anwesend sein zu können.

Bedanken möchte ich mich nicht zuletzt bei Frau Dr. Rossová für die sehr angenehme Zusammenarbeit, die unser gemeinsames Projekt erst ermöglicht hat. Ich weiß aus Erfahrung, dass man als Herausgeberin eines Buches, den Löwenanteil – in diesem Fall natürlich den Löwinnenanteil – der Arbeit auf sich bürdet und mit so manchen Widrigkeiten zu kämpfen hat. In der Lektorats- und Herstellungsphase hat das Buchprojekt meine Kollegin Frau Anna da Coll begleitet – ich spreche auch in Ihrem Namen, wenn ich mich nochmals ganz herzlich für die außerordentlich reibungslos funktionierende Kooperation bedanke. Ich denke, es ist ein schönes Buch geworden und der Martin Meidenbauer Verlag hat alles dafür getan, um dem edlen Inhalt auch nach außen in seiner Ausstattung gerecht zu werden.

Meine Damen und Herren, es scheint, wir haben uns nicht nur den richtigen Ort, sondern darüber hinaus den richtigen Zeitpunkt zur Präsentation von „Integration und Desintegration in Mitteleuropa“ ausgesucht. Nicht nur, dass die tschechische Ratspräsidentschaft ausläuft und an Schweden übergeben wird, zudem findet unsere Veranstaltung nach dem Wochenende der EU-Parlamentswahlen u.a. in Deutschland und Tschechien statt – mehr als ein Gradmesser, wie die europäische Bevölkerung die Europäische Union wahrnimmt.

Bitte erlauben Sie mir einige Passagen aus einem Interview der Süddeutschen Zeitung vom 2. Juni 2009 – also unmittelbar vor den Parlamentswahlen – wiederzugeben. Interviewpartner war Ulrich Beck, einer der angesehensten Intelektuellen Deutschlands. Er beschreibt Europa zunächst als ein „Wunder“, das es geschafft hat, einen permanent drohenden Kriegszustand abzuwenden. Mittlerweile ist jedoch eine komplexe Struktur entstanden, die sich nicht mehr nach den bisherigen Vorstellungen von Nationalstaaten und Nationalgesellschaften begreifen lässt. Die EU ist vielmehr ein vernetztes System, d.h., wo ein Staat zusammenbricht, werden auch andere in Mitleidenschaft gezogen. Als Antwort greift man derzeit in manchen Mitgliedsländern – darunter auch Deutschland – auf das Konzept der „Renationalisierung“ zurück. Doch ist dies der richtige Weg? Beck meint Nein.

Seiner Meinung nach fehlt es an einer europäischen Vision, der Bereitschaft, gemeinsame europäische Antworten auf weltweite Krisen zu suchen. Dabei geht es eben nicht darum, nationale Identitäten aufzugeben! Vielmehr geht es darum, dass durch Kooperationen gewachsene System der Interdependenz u nutzen, um nationale Probleme besser lösen zu können: nationale Identität wird nicht aufgegeben, sie wird kosmopolitisch geöffnet! Aus der Vielfalt der Identitäten, die Europa gerade ausmacht, gilt es, die europäische Identität zu gewinnen!

Die Frage nach der Entwicklung Europas im 21. Jahrhundert – insbesondere im Hinblick auf die Akzeptanz durch die Bevölkerung – lässt auch Ulrich Beck offen.

Einen wichtigen Beitrag zur Klärung dieser Frage kann und soll der Band „Integration und Desintegration in Mitteleuropa“ liefern:

Lassen Sie mich nur stellvertretend einige Beispiele aus dem Buch nennen. Die Autoren sind sich darüber bewusst, dass gegenseitiges Verständnis zwischen den europäischen Staaten eine Grundvoraussetzung für das Gelingen des Projektes Europa ist und dass dieses Verständnis gefördert werden muss.

Genau so sieht Ludiek Sefzig bereits in den Einleitungsworten des Buches die Kultivierung und Pflege des friedlichen Zusammenlebens der Völker als elementar an. Hubert Gehring nennt ein „Europa ohne Barrieren“ als Motto der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft. Jaroslav Pánek plädiert für eine ideologische Entwicklung, an deren Ende als Ziel steht: keine Freiheitsverletzung der Mehrheit durch die militärische Überlegenheit einer Minderheit. Das Mittel um dieses Ziel zu erreichen, sei dabei wiederum die Förderung des gegenseitigen Verständnisses zwischen den mitteleuropäischen Staaten und insbesondere auch zwischen Tschechen und Deutschen. Eva Semotanová beschreibt die europäische Idee der Zukunft: ein Mitteleuropa ohne Grenzen als eine Union der Regionen, die ihre einzigartige „Landschaft“, ihre kulturellen und nationalen Eigenheiten bewahren kann. István Fried zufolge formen der Abbau von Vorurteilen und die Akzeptanz von Pluralität zwischen zentraleuropäischen Staaten kontinuierlich unsere Taten: ein Beitritt bringt gegenseitige Vorteile für die Staaten. Eine ganz ähnliche Meinung vertritt Ábrahám Barna: die einzelnen Nationalkulturen bringen seiner Ansicht nach nicht Ballast mit sich, sondern vielmehr einen Gewinn für die EU. Vlatislav Lacina und Jan Hájek sehen im mitteleuropäischen Territorium ‚Zerfall‘, ‚Desintegration‘ und ‚Streben nach Zusammenarbeit‘ als neues exemplarisches Stadium der staatsrechtlichen und wirtschaftlichen Entwicklung im 20. Jahrhundert.
László Ódor versteht entstehende Spannungen als Folge der sich überlappenden Vorgänge von Nationalstaatenausbildung im südlichen Mitteleuropa und gleichzeitiger EU-Integration. Um diese Spannungen zu lösen schlägt er konkret ein gesteigertes gegenseitiges Kennenlernen und die Ausbildung von Verständnis – eventuell sogar an einer gemeinsamen Hochschule in Prag vor. Der „Berufseuropäer“ Jürgen Siebeck schließlich schätzt das Europa im Alltag wichtiger ein als das Europa der großen Politik und der Bürokraten. Der europäische Integrationsprozess muss neu begründet werden, um die absolut erforderliche inhaltliche Zustimmung der Bevölkerung zu erhalten. Die unbedingte Voraussetzung für einen europäischen Erfolg ist dabei gegenseitiges Vertrauen – und das vor allem unter den Menschen!

Der Martin Meidenbauer Verlag will genau diesen Prozess der Verständigung und Vertrauensschaffung unterstützen: mit Publikationen aus dem geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen Bereich hat der Verlag sein Profil geschärft. Er fördert den Austausch zwischen den verschiedenen Disziplinen, welcher immer andere Blickwinkel ermöglicht. Einen wesentlichen Schwerpunkt hat er sich mit dem Raum Ost- und Mitteleuropa gesetzt: Veröffentlichungen aus Literatur, Kultur, Politik und Geschichte bilden unser Programm – nicht zuletzt erschienen in den Schriftenreihen „Colloquia Baltica“ und in den „Studien zum mitteleuropäischen Adel“, die ich Ihnen nur ganz kurz vorstellen möchte:

Die Reihe Studien zum mitteleuropäischen Adel schafft eine Grundlage für die intensive und vielseitige Erforschung des mitteleuropäischen Adels in der modernen Zeit. Im Vordergrund der Betrachtung stehen soziale, politische, wirtschaftliche, mentale und kulturelle Aspekte des Lebens und der Entwicklung des Adels im Prozess der Modernisierung. Die Problematik des mitteleuropäischen Adels in der neueren Geschichte gehörte und gehört nicht zu den populärsten Themenbereichen der Historiografie. Ziel der Reihe ist es, die mangelnde „gesellschaftliche Nachfrage“ aufzubrechen.

Colloquia Baltica versammelt Arbeiten über die Beziehungen von Deutschland und Polen, Finnland, Litauen, Estland und Lettland, aber auch Russland, der Ukraine, Tschechien und der Slowakei. Die Autoren behandeln in erster Linie Themen aus Geschichte und Literatur, die sich mit Landschaft, Sprache und Architektur zum Gedächtnis in Zeit und Raum verbinden – einem Gedächtnis, das weder Krieg noch Flucht, weder Vertreibung noch Umsiedlung zerstören können. Dabei geht es nicht um rückwärts gerichtete Erinnerungspolitik aus nationaler Perspektive, sondern um die Vielfalt historischer und gegenwärtiger Beziehungen im östlichen Europa. Die Bände der Colloquia Baltica möchten zur guten Nachbarschaft und darüber hinaus dazu beitragen, dass das europäische Haus mit Leben erfüllt werde, dass die Bürgergesellschaft sich entfalte. Ein demokratisches und geeintes Europa ist es, dem Autoren und Herausgeber der Colloquia Baltica das Wort reden.

Ein großes Ziel der Publikationen ist und bleibt es, bestehende „Vorurteile“ durch die Schaffung von „Verständnis“ abzubauen.

Ich habe mir auch erlaubt, das aktuelle Verlagsprogramm des Martin Meidenbauer Verlages sowie einige Flyer – natürlich auch zum Buch „Integration und Desintegration in Mitteleuropa“ – auszulegen. Zudem haben wir einige Bücher mitgebracht. Bitte zögern Sie nicht, mich bezüglich unseres Programmes anzusprechen. Ich würde mich freuen, Ihre Fragen zu beantworten.

Abschließend bleibt mir nur noch einmal, mich bei den hervorragenden Gastgebern zu bedanken. Der Martin Meidenbauer Verlag würde sich freuen, bald wieder ein gemeinsames Projekt  begleiten zu dürfen.

Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit und wünsche uns allen noch einen wundervollen Abend. Dankeschön.

22/05/2009

Buchpräsentation in Prag

Filed under: Marketing,News aus dem Verlag,Offline — martinmeidenbauer @ 14:54

„Martin Meidenbauer goes Czech Republic“: das Buch „Integration und Desintegration in Mitteleuropa. Pläne und Realität“ herausgegeben von Marcella Rossová ist erschienen. Dazu wurde das Martin Meidenbauer Team zur Buchpräsentation herzlich nach Prag eingeladen, um den Verlag vorzustellen sowie einige Worte zur Anbahnung des Projektes zu sagen. Gerne folgen wir dem Ruf und freuen uns, die Herausgeberin persönlich kennen zu lernen. Die Veranstaltung mit anschlieβendem Empfang findet am Montag, den 8. Juni 2009 um 17 Uhr in Prag in der Villa Lanna statt.

Natürlich werden wir im Rahmen dieses Blogs von der Veranstaltung berichten.

18/03/2009

Martin Meidenbauer Verlag auf der Leipziger Buchmesse

Auf der Leipziger Buchmesse war der Martin Meidenbauer Verlag im Rahmen eines Gemeinschaftsstandes wissenschaftlicher Verlage vertreten. Am Freitag, den 13. März konnte ich mir einen persönlichen „Lagebericht“ verschaffen. Und ich muss sagen: positive Überraschung!

Der Gemeinschaftsstand war in Halle 3 direkt nebst der „Hauptverkehrsroute“ situiert. Das Angebot des Martin Meidenbauer Verlages wurde vom Wochenschau Verlag und Campus Wissenschaft flankiert. Das Publikum war sehr angenehm und außerordentlich interessiert. Der Gemeinschaftsstand entpuppte sich als wahrlicher Glücksgriff.

Neben verschiedenen Veranstaltungen, die – natürlich, wie sollte es auch anders sein – vor allem die Entwicklungen in Sachen ebooks zum Thema hatten, hat es mich besonders gefreut, unsere Partner von der Berliner Druckerei Schaltungsdienst Lange zu treffen.

Nach einem sehr erfreulichen Gespräch mit zwei unserer Leipziger Herausgeber, denen ich zugleich ihren Band „Heimat und Fremde“ präsentieren konnte, ging ein langer, aber schöner Tag zu Ende.

Im Zug zurück nach München blieb noch Zeit für einen Absacker…

Bis nächstes Jahr in Leipzig!

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